Zischend floss das heiße Blei in die fein säuberlich behauenen Steinform. Langsam füllten sich die eingeschliffenen Runen mit dem flüssigen Metall. Laut schlugen die Hämmer auf die Ambosse und der kreischende Schrei der Schleifscheiben auf denen die Kristalle ihre Form annahmen drang jedem, der hier arbeitete, durch Mark und Bein. Doch das störte sie nicht. Im Gegenteil, hier waren sie in ihrem Element. Die besten Handwerker der Menschen, Zwerge und Elfen arbeiteten hier gemeinsam an den verschiedenen Aufgaben.  Traurig blickte er sich um, zerknüllte den Brief, den er in Händen hielt. Der Inhalt dieses Schreibens bedeutete das Aus für seine Werkstatt…

„Das kann doch wohl nicht wahr sei!“ wütend schlug Allesmir mit der Faust auf die schwere Tischplatte, so dass das Geschirr hüpfend seinen Platz verließ und sich gefährlich dem Rand des Tisches näherte. Vor ihm lag ein Schreiben, in dem die letzten Fehlschläge seiner Unternehmungen gegen die FASS dokumentiert wurden: Fast alle Agenten beim Humpensturm aufgeflogen; die geheimen Waffenlieferungen an die Schwertsportgruppen, deren Sicherstellung  er persönlich befohlen hatte, waren seinen Gardisten entkommen. Stattdessen fanden sie in den Kutschen nur alte Stoffe und Feuerholz. Da wollte ihn jemand zum Narren halten. So viele gab es nicht, die von diesen Aktionen wussten. „Narr, schick mir Milan, ich habe etwas zu besprechen!“. Der Hofnarr verließ schnell die Räume des Herzogs und machte sich auf die Suche.

Herr… Äh…. .Er hasste dieses Rumgestammel „Godwin“donnerte er mit kräftiger Stimme. Nur weil er in diesem komischen Magierkörper steckte, wusste er doch wer er war. Und seine Soldaten sollten das auch längst mitbekommen haben. Immerhin hatte er aus diesen Zivilisten im letzten Jahr tatsächlich eine schlagkräftige Truppe geformt. Die Vorarbeit war gut gewesen, und für das Rohmaterial konnte der Kellermeister ja nichts. „Also Was!“ „Herr Godwin, die Waffenlieferungen sind angekommen und die Gardisten des Herzogs uffffff…..“ Godwins Faust sauste in den Bauch des Soldaten bevor dieser auch nur mit den Augen zwinkern konnte. „Des Tyrannen, verdammt noch mal, wann merkst du dir das endlich“- manche dieser Soldaten waren doch so dumm wie Bohnenstroh. Der Soldat kippt langsam um und Godwin gab ihm einen Stoß, der ihn aus dem Zelt warf. „Und ich bin General, nicht Herr ihr verdammten Suffköppe.“
Jetzt war es soweit. Der Herzog verließ seine Burg, seinen Schutz. Irgendwo in die weiten Wälder würde er ziehen. Und damit ihm und den Seinen ausgeliefert sein. Erfreut rieb er sich die Hände. Endlich konnte es losgehen. Dann würden diese Mischblütler, diese Tiere, die sich ihm ebenwürdig erachteten, aus Steinsberg gefegt werden. Dann würden endlich die Menschen die ihnen von Anfang an zustehende Position einnehmen. Die Elitegarde des Humpensturm, die seine Leibwache stellten folgten ihm, als er das Gasthaus durch die unterirdischen Gänge verließ.

Dunkel türmten sich die Sturmwolken über dem Mondspiegel. Vereinzelt schlugen Blitze in seiner Oberfläche. Und das bei absoluter Windstille. Er blickte aus dem Fenster des Turms und seine Gedanken glitten in weiter Ferne. Der Spielzug war riskant. Entweder alles oder nichts. Das war sonst nicht seine Art. Aber diesmal hatte er sich dazu überreden lassen. Und wenn alles gelang, war es nur noch ein Schritt bis an das Ziel. Seine Hand griff eine Figur des vor ihm stehenden Schachspiels und begann den Angriff auf den König.

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