Vorgeschichte / Teaser

Ein leichter Hauch löscht die Kerzen. In der Mitte des Kreises zeigt sich ein leichter Riß im Boden, als würde das Feuer der Erde nach oben drücken. Ein Klaue zwingt sich durch diesen Spalt. Erde rieselt von den Hörnern als der Kopf zu dem diese Pranke gehört das Licht des Mondes erblickt. Das höhnische Lachen der Gestalt würde ausreichen, um einem sterblichen das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. "Endlich Frei. Borgrimm, du wirst büßen für die Jahre der Verbannung- Du und alle deine Nachfahren, Helfer und Freunde".

Mit einem Ruck wacht er auf. Schon wieder dieser Albtraum. Seit Wochen das Gleiche. Er konnte diese Warnung nicht mehr ignorieren. Mühsam kroch er aus den Federn auf seinen Schreibtisch zu. Das alte Tor würde brechen. Er musste etwas unternehmen. Jahre hatte er gebraucht um alles Wissen zu sammeln, das er nun einsetzen konnte. Sein bester Schüler und Freund, Marogal hatte zu früh mit seinen Versuchen begonnen. Er war nicht erfolgreich gewesen. Solche Fehler dürfen nicht mehr vorkommen. Die Sterne standen richtig, die Komponenten waren bereit. Während der Wind den letzten Angstschweiß auf seiner Haut trocknete, setzte er seinen Namen unter den Brief vor ihm. Unter sein Testament. Er war sich sicher, dass es seine letzte Tat werden würde. Und er musste Erfolg haben, damit sein Testament noch einen Sinn machte.

Dann packte er seine Sachen und machte sich auf den Weg. Eine Schar von Raben flatterte in sein Zimmer, packten zielstrebig die Papiere, die er zurückgelassen hatte, und verschwanden wieder...

In einer dunklen Kammer, weit unter der Erde. Nur eine Kerze beleuchtet das große, wie lebendig wirkende Auge an der Wand.

„Bruder, wir haben Hinweise, dass die Seelenträger versuchen den Dämonen das Tor zu öffnen, das sie seit 500 Jahren aus Steinsberg fern hält."

„Oh Schwester" eine alte bleiche Hand strich durch das lange blonde Haar der Frau, „was fürchtest du. Wenn unser Vater das so möchte, wird es geschehen. Wenn nicht, dann nicht. Was sollen wir uns um die sorgen, die uns jagen?"
Sie schüttelt ihren Kopf und blickte ihm in die Augen. „Die Dämonen werden uns auch jagen, und sie haben keine Seele, die wir retten können. Es wäre ein Krieg, keine Mission. Und die Seelenträger, die gegen sie fallen sind für uns verloren". Tränen rannen über ihre Wangen. "Bitte lass uns etwas unternehmen, irgendwas".

"Nun gut, ich werde den Skull befragen. Aber du weißt, die Bruderschaft kämpft für die Freiheit des Warlords. Und dieser Kampf findet weit weg von Steinsberg statt. Der Warlord hatte nie auch nur einen Fuß in deine Heimat gesetzt. Steinsberg ist ihm nicht wichtig."

"Aber mir, und vielen Brüdern und Schwestern. Wir werden nicht zulassen, dass diese Unwissenden in ihrer Dummheit meine Heimat zerstören!"

Wütend stürmte sie aus der Kammer. Kopfschüttelnd blickte der Alte ihr nach. So viel Kraft, Jugend und Ungestüm. Sie erinnerte ihn an eine Schwester, die schon lange bei seinem Vater weilte...

"Herzog... Pippin...??" Fragend kamen die Worte über die Lippen des Boten. Ein Jahr war es nun her, aber bei Hofe herrschte noch immer Ungewissheit über so mache neuen Umgangsformen. Zumal wenn der neue Herzog, bzw. der alte Herzog mit dem neuen ... na ja, der Vater mit dem Sohne eben, zusammen saßen und versuchen Steinsberg zu regieren. Allesmir, ja das war der Herzog, aber viele Edikte trugen noch immer die Unterschrift Pippins. Hoffentlich brachte das nächste Jahr bald Klarheit.

"Dieser Weise, äh Merikus oder so, ist wieder da und beharrt auf einer Audienz".

Mit einer Geste entließen die zwei den Boten, der noch immer nicht wusste was er tun sollte.

"Es geht wohl immer noch um die Prophezeiung mit dem Dämonentor". "Allerdings mein Sohn, nimm das nicht zu leicht. Mein Urahn hatte mehr getan als irgendeinem anderen in Steinsberg möglich gewesen war, um das Unheil von uns abzulenken. Ich möchte, dass du dich darum kümmerst. Rede mit diesem verkalkten Forschen, und mit den Feen. Wenn es tatsächlich um das Dämonentor geht, welches Borgrimm damals geschlossen hatte, werden sie etwas wissen."

Pippin war klar, wie kritisch die Lage war. Noch immer hatte er mehr und bessere Informationen als sein Vater. Wenig in Steinsberg entging den Augen und Ohren seiner Leute. Daher war schon alles vorbereitet, für den Fall, dass irgendjemand versuchen sollte zu dem Tor vorzudringen. Diese Narren würden dem Schutz, den er errichten hatte lassen zum Opfer fallen.

Bericht von Kareefa

Wieder einmal begaben sich Abenteurer ins Land Steinsberg. Wir selbst folgten dem Hilferuf des Gelehrten Mericus, der Max und mich dringend gebeten hatte zu Hilfe zu kommen. Wir fanden uns an einem schönen Plätzchen ein, gesäumt von einem Bach am Rande des Feenwaldes gelegen. Das erste ungewöhnliche an Steinsberg dieses Jahr war das Wetter. Es fehlten die Steinsberger Winde und vor allem der Regen. Im Gegenteil es war dämonisch heiß und die Sonne brannte unerbittlich auf uns herab.

Nach all unseren Besuchen in Steinsberg war es uns schon fast zur Gewohnheit geworden mit dem Schlimmsten zu rechnen und so hatte Henja Zordanis sich im Vorfeld mit alten Schriften und Weissagungen befasst, um herauszufinden was uns bevorsteht und mit welchen Schrecken wir diesmal rechnen mussten.

Er kam zu dem Schluss, dass sich eine alte Prophezeiung erfüllen würde, in der ein Tor sich öffnen und das Land Steinsberg mit einer Dämonenebene verbinden würde. Das alles in dem Fall wenn die Erbfolge nicht mehr vom Vater auf den Sohn übergeht. In der Tat war die Erbfolge gebrochen, denn vor einem Jahr war der Fluch des Bauern Horn gebrochen worden und er hat als Herzog Allesmir seine Macht von seinem Sohn wiederbekommen. Diese Schriften verrieten auch, dass ein Ahn des Herzogs, damals vor 500 Jahren, das Tor geschlossen und versiegelt hatte.

Auch haben die Abenteurer diesmal versucht sich im Vorfeld kennen zu lernen und eine gewissen Basis der Zusammenarbeit zu schaffen. Wir hatten ein Ratszelt aufgeschlagen und versuchten nun alle anwesenden mithinzubeziehen, durch Sitzungen das Wissen zu verteilen und auch neues Wissen zu erhalten. Ich denke wir haben das auch soweit es möglich war ganz gut hinbekommen. Natürlich sind auch Informationen verloren gegangen, nicht angekommen und einige fühlten sich zurückgesetzt oder zu wenig beachtet. Aber ich denke trotzdem, dass die Zusammenarbeit unter den Anwesenden Abenteurern im Lande Steinsberg nie besser gewesen ist. Es ist schwer alle unter einen Hut zu bekommen und von allen Anwesenden die jeweiligen Wehwehchen zu verarzten, aber der Zusammenhalt und die Kooperation im Lager war noch nie so gut wie hier. Ich denke das ist auch der Grund warum wir das Tor überhaupt schließen konnten, aber dazu später.

Wir haben am ersten Abend nachdem alle Anwesenden sich in der Taverne zusammengefunden hatten auch den ersten Lagerrat ausgerufen zu dem auch alle, die es möglich machen konnten, erscheinen sind. Hier wurde das Wissen über die Sagen und Legende mitgeteilt das wir zu dem Zeitpunkt hatte. Henja erzählte von seinen Forschungen und stellte die anwesenden Mitglieder des Lagerrates vor. Die wichtigsten Funktionen wurden übernommen von: Shay, Folka und später auch Sylven, die sich um die Verletzten bemühten und das Lazarett führten. Das Lazarett war dann wohl auch das am besten organisierte Fleckchen im Lager. Die Informationen sollten bei Kyle und Calox zusammenlaufen damit sie verteilt werden können und Schlüsse daraus gezogen werden können. Die Krieger wurden von Erion und Maximilian organisiert und um magische Belange kümmerten sich erst mal Henja und meine Wenigkeit. Für magische Belange war noch Wolf vorgesehen, der aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht anwesend war. Für alle formellen Belange und die Kommunikation mit dem Herzog war Innenminister Kyle Morgan vorgesehen, der sich auch mit Ritter Konrad aus Allerland abmühen musste. Da Steinsberg nun allerländisches Protektorat ist, war auch eine allerländische Gesandtschaft anwesend. Sie bestand aus Ritter Konrad und ca. 10 Wachen / Gardisten.

Im Laufe des ersten Abends taten sich immer wieder Löcher im Boden auf aus denen zunächst nur chaotische Magie entwich. Nach Untersuchungen wurde klar, dass es sich um Sphärenlöcher handelte und aus den Prophezeiungen wussten wir, dass sich die Dämonenebene der hiesigen Sphäre bedrohlich näherte. Einige Abenteurer versuchten in diese Löcher zu springen und warfen Gegenstände hinein. Aber zu diesem Zeitpunkt ohne Erfolg und so verbrachten wir die erste Zeit damit Hinweise zu sammeln und selbigen nachzugehen. Als dann die ersten Dämonen aus den Löchern kamen und uns angriffen war unsere Vermutung bestätig, dass sich das Tor in Bälde öffnen würde. Alle versuche diese Löcher vollends zu schließen blieben erfolglos, es konnten lediglich Teilerfolge erzielt werden, in dem man durch sehr hohen Magieaufwand selbige verkleinerte.

Gegen Abend kam Mericus, der Astrologe der uns um Hilfe gebeten hatte, in das Lager und teilte uns seine Erkenntnisse mit. Ihm waren Sternenkonstellationen aufgefallen, die es so vorher niemals gegeben hatte. So waren zum Beispiel einige Sterne völlig verschwunden. Der Mars war, als Vorbote des Krieges und des Kampfes, so deutlich und hell wir nie zuvor am Firmament erschienen. Der große Wagen war verdreht und auch viele andere Sterne schienen an einen Punkt gezogen zu werden und dann dort zu verschwinden. Alles in allem bestätige es unsere Vermutungen nur und wir wussten nun sicher, dass die Zeit unser Feind war. Maximilian und Erion teilten Abenteurer zur Nachtwache ein und wir begannen den Hinweisen nachzugehen.

Die ersten Nacht verlief sehr unruhig, geprägt von Angriffen der Dämonen, die auch Schamanen im Gepäck hatten, die uns wirklich beschäftigten. Wir überlebte die Nacht aus einem Grund relativ unbeschadet, weil alle Anwesenden zusammenhielten und sich keine zu Schade war des nächtens aus den Zelten zu kriechen und zu kämpfen. Maximilian und Erion hatten ganze Arbeit geleistet und das Lager war zu keinem Zeitpunkt unbewacht und auch die Wachablösungen funktionierten reibungslos. Als der Morgen graute waren alle Anwesenden froh diese Nacht überstanden zu haben.

Auch dieser Tag war geprägt von Angriffen und Rätseln. Die Anwesenden Abenteurer erhielten vom Lande Steinsberg Tag und Nacht Träume und Visionen, die uns helfen sollten das Unheil abzuwenden. Diese Informationen trugen alle bereitwillig zusammen um zu einem gemeinsamen Schluss zu kommen. Wir fanden unter anderem heraus, dass wir um das Tor zu schliessen einige Artefakte und Komponenten benötigen. Es handelte sich unter anderem um 5 Kelche, die den Elementen Luft, Erde Feuer Wasser und der fünfte der Magie zuzuordnen waren. Zu jeden Element gehörte noch ein Würfel (also insgesamt vier Würfel), der die Elementarmagie ordnen und leiten sollten. Es gab aber keinerlei Hinweis auf das Ritual zum Schließen des Portals, noch wo das Tor denn nun überhaupt auftauchen würde. Dafür gab es immer stärker werdende Dämonen.

Entgegen aller Ratschläge versuchten anwesende Ceriden einen Tempel zu weihen, was bedeutet, dass sie den Steinsberger Boden in ihrem Tempel des „Einen“ frei von Magie machten. Das ganz hatte zur Folge, dass genau an diesem Ort eine riesiges Loch entstand, aus dem auch prompt eine große Horde Dämonen herauskam und das Lager angriffen. Nach langer Diskussion konnten die Ceriden zur Einsicht gebracht werden und es war der auch Beweis erbracht, dass der hochmagische Steinsberger Boden unser Schutzschild gegen die Dämonenebene war. Der Boden verströmte sogleich Magie um das Loch zu verkleinern und die Magie hielt wieder Einzug am Ort des Tempels. Es sei hier an dieser Stelle erwähnt, dass sich die Ceriden trotz ihres Glaubens, und der damit verbundenen Schwierigkeiten und des Misstrauens das sie Magiern gegenüber an den Tag legen, doch als wirklich treue Mitstreiter erwiesen und auch bei aller Differenz war auf sie immer Verlass.

Aber nun zurück zu den Vorkommen des Tages. Im Laufe des Tage tauchten Schriften auf, aus denen hervorging was wir alles benötigen um das Tor zu schlissen. Es war grob beschrieben wie wir vorgehen mussten um das zu bewerkstelligen. Wir wussten also, dass die Würfel und die Kelche in bestimmter Reihenfolge zu platzieren waren, dass sie auf den Kelch der Magie zeigen sollten und dieser seine Magie auf einen Schlüssel richten sollte, der das Tor dann schlussendlich versiegeln sollte.

Es gab ein Mädchen auf dem Platz das jeden Morgen ihr Gedächtnis verloren hatte und jeden Morgen aufs neue alle kennen lernte und sich zu den Anwesenden gesellte. Wir untersuchten sie und fanden heraus, dass die eine Wesenheit war, geschaffen mit Elfenmagie und durch Zwergenmagie geformt und geordnet war. Das brachte uns zu den Schluss, dass sie der Schlüssel sein könnte den wir suchten und wir sollten Recht behalten. Wir haben es uns dann zur Aufgabe gemacht aus das Mädchen zu achten und sie ihr Unterkunft zu gewähren.

Die Geschichte Steinsbergs erzählt, dass vor 500 Jahren der Zwerg Borgrimm Hammerschlag, ein direkter Vorfahr von Herzog Allesmir, die Dämonen in den sogenannten Dämonenkriegen zurückschlagen konnte und mit Hilfe der Feen das Tor versiegelte. Leider waren auch in der Geschichte Steinsbergs keine Aufzeichnungen über das Ritual zu finden.

Es tauchten sogenannte Sphärenwächter auf, die jene Gegenstände mitbrachten, die von den Abenteurern am Tag zuvor hineingeworfen worden waren. Sie waren sehr erbost unter anderem über die „Müllentsorgung“ in diese Löcher und warfen den Abenteurern vor untätig zu sein. Alles sei durcheinander und wir hätten es wieder ins Lot zu bringen und überhaupt wären wir an allem Schuld. Bei Nachfrage konnten sie aber nicht verständlich erklären was denn aus dem Lot ist und sie hatten auch keinen Hinweis für uns wie es wieder ins Lot zu bringen sei. Durch hartnäckige Nachfrage meinerseits nahm mich einer dieser Wächter mit um mit das „Durcheinander“ zu zeigen. Ich fand mich zwischen den Ebenen wieder die aufeinender zu kamen und sah auch eine Ebene, die dazwischen lag. Der Wächter bemängelte diese Bewegung der Ebenen und dass dadurch ihre Sphäre zerrissen oder beschädigt werde. Ich sah Löcher und schwarze Gänge in der Zwischen ebene und bekam ein ungenaues Bild davon was er meinte. Ich fragte nach einer Lösung für das Problem und was ihm denn so recht wäre. Er antwortete ungenau, aber es kristallisierten sich zwei Möglichkeiten heraus. Die Erste war, dass sich die wabernden Ebenen angleichen würden - was bedeutet, dass Steinsberg und die Dämonenebene zu einer verwachsen würde. Die Zweite war das Beendigen der Annäherung durch das Versiegeln des Tores. Wo aber diesen vermaledeite Tor denn nun ist oder entsteht konnte oder wollte er mir nicht sagen. Als ich wieder auf unserer Ebene ankam war ich genauso schlau wie vorher. Das einzige was wir wussten war, dass die Wächter wütend sind, uns aber nicht helfen würden. Die Frage, ob sie uns helfen könnten blieb unbeantwortet.

Die Dämonen griffen in unverminderter Stärke an und begannen derweil damit, Leute in die Löcher zu ziehen. Es traf unter anderen die Heilerin Shay, was zur Folge hatte, dass Kyle Morgen direkt hinterher sprang. Die Thyr Gefolgsleute rüsteten daraufhin auf um ebenfalls hinterher zu springen. Das Ende war, dass Shay unbeschadet wieder auftauchte und die Thyr Gesandtschaft wenig später völlig zerschlagen aus einem Loch wieder ausgespuckt wurde. Was in der Sphäre mit wem passiert ist entzieht sich meiner Kenntnis.

Das einzige was ich weiß ist, dass man in der Sphäre nach langen Irrwegen in einem Raum landete in dem wohl ein Rätsel zu lösen war, allerdings weiß ich nicht ob es jemand geschafft hat und wie es dann weitergehen sollte. Ich bin nicht sicher, ob das überhaupt jemand herausgefunden hat. Dieser Rätselraum lag in einer Zwischensphäre, aber niemand konnte das so richtig einordnen bzw. war lange genug dort um etwas zu bewirken. Ich bin sicher hier hatte es viele Möglichkeiten, aber niemand hat es geschafft hinter die Geheimnissen zu kommen. Aber vielleicht entzieht es sich auch einfach nur meinem Kenntnisstand, was dort zu tun war und was es dort zu gab.

Maximilian wurde in einem Kampf so schwer am Bein verwundet, dass auch die besten Heiler ihm nicht helfen konnten. Er war von nun an dazu verdammt im Lager zu sitzen und sein Bein zu kühlen, damit es nicht überdimensionale Ausmaße annimmt. Erion blieb alleine zurück, mit der schweren Aufgabe die Krieger bei Laune zu halten und zu motivieren. Das wurden in regelmäßigen Abständen vom Allerländer Ritter boykottiert, der sich anmaßte die Abenteurer - die alle freiwillig zusammenhielten und für Steinsberg kämpfen - zu beleidigen, zu denunzieren und zu befehligen. Das gipfelte in seiner Unfähigkeit Nachtwachen zu wecken und am nächsten Morgen wollte er wirklich diese Personen vor ein Gericht schleifen und anklagen. Er hat es geschafft in seinen wenigen Auftritten die versammelten Krieger so gegen sich aufzubringen, das eine totale Verweigerung der Abenteurer ihm gegenüber nahe bevor stand. Der Innenminister war ebenfalls untätig und für uns Abenteurer keine sichtbare Hilfe. In wie weit er im Hintergrund tätig war ist mir nicht bekannt.

Auch die Garde des Allerländer Ritters hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. So schlugen sie in den Kämpfen aus lauter Kampflust auch Krieger aus den eigenen Reihen nieder. Ich selbst war dabei, als sie den Knappen Wulf nieder metzelten. Erst als er am Boden lag erkannten sie ihren Fehler. Aber anstatt einen Heiler zu rufen gingen sie davon mit den Worten: "Selber schuld wenn er hier steht." Wenn das der Brauch in den Allerlanden ist, eigene Leute erst anzugreifen und dann liegen zu lassen sollten wir dann nicht Steinsberg vor Allerland schützten? Diese Gardisten haben sich auch später nicht entschuldigt oder auch nur nach Wulfs Wohlbefinden gefragt.

Sie haben mich eher an einen Söldnerhaufen erinnert, als an die Garde eines Ritters.

So blieb alleine Erion, der die Last trug die Krieger und Abenteurer wieder mit ins Boot zu holen, damit wir trotz aller hauseigenen Widrigkeiten weiter zusammen hielten und weiter miteinander für Steinsberg kämpften. Maximilian konnte ihn nur noch beratend zur Seite stehen, denn er konnte beim besten Willen nicht mehr laufen. Aber auch diese Hürde wurde genommen und an dieser stelle muss ich Erion hervorheben und seine Verdienste um den Zusammenhalt betonen.

Aber nun wieder zurück zum zweiten Tag. Der Nachmittags war geprägt von dämonischer Hitze und ließ uns den steinsberger Regen doch wirklich vermissen. Es war zu heiß um sich zu bewegen, jeder Schritt war zuviel und es war fast unmöglich die Hinweise zu verarbeiten. Dazu kam, dass einige Aberteurer Fähigkeiten verloren. Viele konnten nicht mehr sprechen. Bei der Suche nach der Ursache fanden einige Abenteurer heraus, dass es ein Wesen in einem Gefängnis gibt, dass sich an den Seelenbändern der Abenteurer zu schaffen macht. Eine Auswirkung davon war unter anderem, dass die Leute nicht mehr sprechen konnten. Gespräche mit dem Wesen ergaben schließlich, dass sie einen Fee ist, die seit Jahrhunderten hier eingesperrt ist um eine große Sünde zu bereuen. Aus Schriften wussten wir, dass sie nur freigelassen werden darf, wenn sie aus reinem Herzen heraus ihr Tat bereut. Einige Abenteurer sprachen mit ihr und sie ließ doch alle Seelenbänder, bis auf eines wieder los. Für uns das Schlimme daran war - es war Alissas Band, dass sie als Geisel festhielt. Die Fee erklärte Alissa in einer Vision, dass sie nur von dem Band lassen würden, denn wir sie frei ließen, aber leider waren wir uns sicher, dass die Fee ihre Fehler noch nicht bereute. Erschwerend kam hinzu, dass sie einen der Kelche besaß. Und wir waren zu diesem Zeitpunkt ratlos wie wir an das Seelenband und den Kelch kommen konnten.

Es wurde Abend und es tauchten Wesen auf, die die gesuchten Würfel bei sich trugen. Die Abenteurer bemühten sich redlich um die Würfel und gegen Mitternacht war dann auch der letzte Würfel in den Händen des großen Lagers. Hier möchte ich doch den großen Zusammenhalt aller Anwesenden Abenteurern betonen, von denen jeder auf seinen Weise dazu beitrug diese Artefakte zu beschaffen. In diesem Falle war sich keiner zu schade, das ihm möglich zu tun und nur deshalb konnten wir an diesem Abend schon solche Erfolge verbuchen.

Es kam die Nacht und Erion teilte die Wachen ein. In dieser Nacht geschah auch eine bereits erwähnte Panne des Ritter Konrad. Er brachte es nicht fertig die Ablösung für sich Nachtwachen zu wecken und somit waren die vorhandenen Wachen, die aufblieben um das Lager nicht ungeschützt zu lassen, übermüdet und überfordert. An nächsten Morgen wollten er dann auf dubiose Art und Weise das Kriegsrecht ausrufen und ein Gericht über die abhalten, die nicht geweckt worden waren. Das sorgte dann natürlich für Aufsehen und Unruhe im Lager. Wie das Ganze aufgelöst wurde, entzieht sich meinem Kenntnisstand. Tatsache blieb, dass es kein Gericht gab aber auch keiner mehr Achtung vor dem Ritter hatte. Er konnte nur noch weiter und toben in dem er sich auf seinen Rang als von Allerland eingesetzter Überwacher berief und da keiner der anwesenden Abenteurer skrupellos genug war ihn auszuschalten, funktionierten wir zähneknirschend weiter. Es ging ja um Steinsberg und nicht um Allerland.

Den Göttern sei Dank kam dann Herzog Allesmir angereist und konnte wenigsten für kurze Zeit den Ritter unter Kontrolle bringen. Leider gelang eine Meuchelattacke auf den Herzog und er wurde dabei so schwer verwundet, dass er uns leider nicht mehr zur Verfügung stand. Die Heiler konnten sein Leben retten, doch dauerte die Genesung Tage.

Als erstes an diesem Tag nahmen wir uns dem Problem von Alissa an, sie von der Fee zu befreien. Durch ein Ritual gelangten Henja und ich zur Fee und sprachen eine Weil mit ihr. Wir hatten uns vorgenommen ihr nicht zu drohen, aber ihr klar zu machen, dass sie ihr Fehler eingestehen muss und frei zu kommen. Sichtlich aufgewühlt und mit sich ringen entließ uns die Fee und als ein Zeichen ihres Willens ließ sie das Seelenband von Alissa frei. Aber leider konnten wir den Kelch nicht mitbringen. Wir mussten also einen anderen Weg zum Kelch finden. Wir hatten schon einige Kelche zusammen und schließlich fehlte nur noch der der Fee. Also teilten sich die Abenteurer nach einer Lagerversammlung in folgende Gruppen auf: Ein Teil beriet darüber, wie das Ritual vonstatten gehen sollten, ein Teil sollte sich mit dem Aufenthaltsort oder Erscheinungsort des Tores befestigen und der dritte Trupp wollte zu einem alten Baum im Feenwald der evt. Das Siegel zum Gefängnis der Fee sein könnte.

Da kam die Steinsberger Magierakademie zu Besuch und schlagartig war der Trupp der in dem Wald zum Baum wollte 28 Mann stark. Wir zogen also los, geführt von einem Fee und nach einem längeren Marsch erreichten wir tatsächlich den Baum. Den ganzen Weg über hörten wir Rufe und Schreie aus dem Lager und als wir uns am Baum sicher glaubten, zogen etliche Krieger zurück zum Lager um dort, wenn nötig zu helfen. Dieser Baum war alt und abgestorben und nur von ein paar Pilzen bewachsen. Alle anderen Bäume waren in voller Pracht. Wir untersuchten den Baum und fanden heraus, dass ein Pilz das Siegel war das die Fee gefangen hielt. Es entbrannte eine Diskussion, ob die Fee nun freigelassen werden sollte oder eben nicht. Aber die Mehrheit der Anwesenden kam zu dem Schluss, dass es keine andere Möglichkeit gibt an den Kelch zu kommen als sie freizulassen. So versuchten wir wenigsten durch Hoffnung an das letzte Gute in ihr nichts übermäßig Falsches zu tun und brachen das Siegel. Sie wurde von einem sehr alten Wesen ins Freie getragen und die Fee war ehrlich überwältigt von dem Anblick der Natur. Sie bedankte sich viele Male bei uns und übergab uns auch den Kelch. Das Waldwesen, das sie herausgetragen hatte, war hingegen nicht glücklich und machte zu unserem Waldgnom gegenüber die Bemerkung, dass es nicht richtig gewesen ist sie zu entlassen. Kaum hatte die Fee eine Wiese in der Sonne erreicht verschwand sie im Erdboden und hinterlies eine Gruppe Abenteurer, die nicht sicher war das Richtige getan zu haben. Das einzig Positive war: Wir hatten den letzten Kelch in unserem Besitz. Unsicher was sich im Lager zugetragen hatte, machten wir uns auf den Weg zurück.

Im Lager angekommen berichteten die zurückgebliebenen, dass es sich bei den Rufen und dem Lärm um zwei Dinge gehandelt hat. Das erste war eine völlig verunstaltete Frau die aus einem der Löcher ausgespuckt worden was. Sie ist wohl von den Dämonen gequält worden und war so schwer verletzt, dass sich die Heiler Stunden um ihre Genesung bemühen mussten.

Das andere Lärmen war einem Spiel entsprungen, das die Magier der Akademie angeleiert hatten. Ich weiß nicht wie es heißt, aber es soll den Beteiligten viel Spaß bereitet haben. Die Abenteurer haben hierbei einen Besen gewonnen, der Hausmeister Krause gehörte und den er zum Aufkehren magischer Rest nach Ritualen oder ähnlichem verwendet hat. Was mit dem Besen zu tun oder zu lassen war entzieht sich meiner Kenntnis.

Leider kann ich auch von dem Nachmittag dieses Tages nicht mehr berichten, denn auch ich wurde bei einem Kampf von einem Dämon gefangen und eine andere Ebene verschleppt. Leider erging es uns, die wir in einem Raum gefangen waren und nicht weiterkamen nicht gut. Wir wurden nicht ausgespuckt sondern wurden von den Dämonen gefangen genommen. Ich kann davon nicht viel berichten ich weiß nur, dass ich dann schwerverwundet im Lazarett erwachte und im Lager helle Aufregung herrschte. Meine Genesung dauerte noch die ganze Nacht an und so mit war ich nicht dabei als die restlichen Gefangenen gerettet wurden.

Warum sich der Thyr Orden an diesem Abend so querstellte in dem er eine geplante und organisierte Rettungsaktion verbieten wollte, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Zumal deren Anführer und alle Kämpfer höchstpersönlich kopflos und ohne nachzudenken hinter jemanden in eines der Löcher gesprungen sind. Wieder mal unter Berufung auf ein innehabendes Amt und unter Androhung von Gewalt und Strafen, haben die Thyrgläubigen versucht die Rettung von Mitstreitern zu verhindern. Warum weiß ich nicht. Tatsache bleibt, das sich die Abenteurer nicht haben abbringen lassen, aber leider noch weitere zwei Rettungsversuche notwenig waren um alle Gefangenen zu retten.

Die Zeit drängte und das Tor war noch nicht gefunden. Die Abenteurer unternahmen einen letzten verzweifelten Versuch es zu finden und zu schließen. Aber manchmal sind die Götter mit uns und das Tor materialisierte auf der Wiese unweit vom Lager. Alle Anwesenden bissen ein letztes Mal die Zähne zusammen und bildeten einen Kriegerkreis um das Tor und das Ritual zu schützten. Der Mut der Verzweiflung, die totale Erschöpfung stand allen ins Gesicht geschrieben, aber keiner gab auf. Bis zur allerletzten Minute wurde standgehalten und das Ritual bewacht. Die Magier, ebenfalls über ihre Grenzen hinaus erschöpft, vollendeten das Ritual und das Tor schloss sich.

Wir hatten gesiegt.

Aber es war kein Sieg zum Feiern. Niemals zuvor haben ich nach einem so hartem aber erfolgreichen Abenteuer eine schlechtere Stimmung erlebt. Keiner wollte feiern und keine konnte Lachen. Alle waren weit über ihre Grenzen gegangen und auch dieser Erfolg konnte die Stimmung nicht mehr heben. Warum im Lager die Enttäuschung so fest Fuß fassen konnte ist mir nicht klar. Alle hatten ihre Möglichkeiten ausgeschöpft und waren weit über ihr körperliches Vermögen gegangen. Ausnahmslos alle hatten zu jeder Tages und Nachtzeit zusammengehalten, gekämpft und gerätselt. Nie zuvor habe ich einen solchen Zusammenhalte erlebt und nie zuvor eine solche Enttäuschung in den Gesichtern gelesen. Kein Feiern. Kein Lachen. Kein Gesang.

Wir gingen zu Bett.

Aber dem nicht Genug kamen am Morgen wieder Dämonen. Nur die Götter wissen wo die alle herkamen. Es waren mehr als an den Tagen davor. Aus irgendeinem Grund waren wohl auf unserer Ebene noch so viele Dämonen von den Kämpfen übrig geblieben, hatten sie sich im Wald gefunden und zusammengerottet und wollten nun das Tor wieder öffnen. Eine Übermacht der wir und die paar die noch bzw. schon wach waren nicht mehr Herr wurden. Sie gingen durch unsere Reihen wir eine Messer durch warme Butter und versammelten sich am Tor. Sie hatten drei Schamanen im Gepäck die sogleich mit einem Ritual begannen. Aber noch einmal sammelten sich die Abenteurer um eine letzte verzweifelte Schacht zu schlagen. Alles was halbwegs kämpfen konnte kam um sich ihnen zu stellen. Ich glaube es war Ugar der Bär, der es schaffte die Dämonen zu um runden und die drei Schamanen zu erschlagen. Das Ritual war verhindert und die Dämonen wurden besiegt. Aber die Stimmung blieb so gedrückt wie in der Nacht davor. Niedergeschlagen bauten wir unsere Zelte ab.

Wir verließen Steinsberg als Sieger mit hängenden Köpfen.

Kareefa bint Sadik
Magierin bei den Kindern des Lichts

 

Aufzeichnungen von Cotalius

An einem schönen Abend in Steinsberg waren ein paar Magier gerade dabei, Poker zu spielen ... mit leicht grö0enwahnsinnigen Tendenzen ( "Ha, das Blatt ist gut! Ich setzte Allerland..." "Das kann ich über - ich setzte Beilstein!" "Ha, dann setzte ich den Bretonischen Reichsverbund!" "Hmmm, dann setzte ich den einen Ring und die 9 Nazguls!" "... und ich schmeiß noch Gevatter Tod persöhnlich drauf!"). Am Ende lag das halbe Universum, zumindest theoretisch, auf dem Tisch. Inspririert von diesem Spiel kam mir in den Sinn eine besondere Bewerbung zu schreiben, beginnend mit: "Hochverehrter Gevatter Tod..."

Am nächsten Morgen werde ich mit den Worten geweckt: "Ich glaube da ist jemand für euch..."
...und schaue zur Tür raus. Da stapft Väterchen Frost mit einer Sense Richtung unserer Hütte. Dann kam das Bewerbungsgespräch. Man sollte dazu wissen Väterchen Frost schwerhörig ist, was er aber nicht zugibt. Nach 15 Augenblicken hatte ich dann die Sense in der Hand und eine Sanduhr. Etwa zwei Stunden später:

Fee: "Och, ich will auch mal Tod sein!"
Tod: "WOLLT IHR WIRKLICH TOT SEIN?"
Fee (man hört einen riesigen Groschen fallen - KLOOONG): "Ahhhh...AHHH, nein, äh, doch nicht..."

Dann kam noch das Pokerspiel vom Vorabend...jemand hatte ja Gevatter Tod gesetzt...tja, darauf vor Gevatter Tod von einem hämisch grinsenden Gelehrten angesprochen und es setzte ein interessanter psychologischer Schrumpungsprozess ein ("Ich? Nein, niemals und ich würde doch nicht...").

 

 

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